DIE AUSNAHME UND DIE REGEL
KURZBESCHREIBUNG KATALOGINFORMATION
BESTELLUNG
Buch & Regie:
Gabrielle Baur
Musik:
Beat Furrer
Cast:
Alfred Schedl
Kamera:
Wolfgang Thaler, Fabian Eder, Hans X.Hagen
Produktion:
ONIX Film in Koproduktion
mit PARATE
Standfotos ONIX©
MEDITATION ZUM KRIEG
«Ihr, die ihr eintretet in die Hölle der Bilder, lasset Hoffnung fahren!» Abel Gance in «Ästhetik des Verschwindens” von Paul Virilio, “Krieg und Kino”
KURZBESCHREIBUNG:
Der Film DIE AUSNAHME UND DIE REGEL von Gabrielle Baur geht vom
gleichnamigen Drama Bertolt Brecht’s aus. In einem mörderischen Wettlauf
durch die Wüste bringt ein Kaufmann seinen Kuli um und wird in der
darauffolgenden Gerichtsverhandlung freigesprochen. Die Verfilmung von
Baur kümmert sich jedoch nicht um das Nacherzählen des Handlungsablaufs.
Den ganzen Film über reisen wir durch endlose Tunnels, an kurz
aufblitzenden Reisestationen vorbei – wobei wir uns fragen könnten, ob
denn das, was wir als Ausnahme sehen, nicht die Regel ist und umgekehrt –
bis wir auf der sich kontinuierlich beschleunigenden Fahrt dort, wo
kein Ende mehr abzusehen ist, einem fahrenden Menschen begegnen. Mit
einer Überblendung ändert sich die Perspektive von der Subjektiven in
die Objektive – wir fahren nicht mehr in den Tunnel hinein, sondern ein
Mann fährt uns entgegen. Das Bild des Mannes ist verfremdet, er starrt
vor sich hin. Die lange Tunnelfahrt schrumpft zum Gedankenblitz dieses
Mannes, dessen Gesicht kaum Regung zeigt. Nach einigen Minuten verändert
er unvermittelt die starre Blickrichtung, schaut sekundenschnell
Richtung Publikum und fällt sofort wieder in seine gewohnte Haltung
zurück – offen bleibt, was er nach der Blickveränderung sieht, was
danach zu sehen wäre; ob derselbe Film von vorne beginnen würde. Denn
die Leinwand blendet hier ein weiteres Mal in Weiss aus, wird nackt,
zeigt sich in ihrem Rohzustand. Das gleissende Rechteck als Leerraum,
als Transitpunkt, als Maske des Films.
DIE AUSNAHME UND DIE REGEL ist ein Schritt Richtung abstrakte
Erzählweise, in welcher sowohl das dramaturgische Gerüst wie die
Filmsprache auf wesentliche Grundelemente reduziert sind. Die
Dramaturgie des Erzählten wird durch präzis eingesetzte, subtile
Veränderungen in der Bildästhetik reflektiert. Zusammen mit Beat
Furrer’s Musik gibt sie Raum für den Fluss der eigenen Assoziationen.
URAUFFÜHRUNG im Rahmen der Kunstausstellung “Zeitreisen” 1993
Sondervorstellungen im Kino, unter anderem Pro Helvetia, 2003
KATALOGINFORMATION:
Buch & Regie :Gabrielle Baur
Musik : Beat Furrer
Cast : Alfred Schedl
Kamera & Licht: Wolfgang Thaler, Fabian Eder, Hans X.Hagen, Gabrielle Baur
Ton : Peter Böhm
Schnitt : Gabrielle Baur
Mitarbeit : Kurt Maeder
Fertigstellung : 1992 (Originalversion 1988, am Theater Gruppe 80 /Wien)
Uraufführung : Im Rahmen der Kunstaustellung “Zeitreisen” 1993
Length : 28min.
Reels : 1
Format : 16mm / 1:1.37, Farbe, Magnetton
Produktion : ONIX Film, in Koproduktion mit PARATE
Weltrechte : ONIX Film, Postfach 751, Langstrasse 64, CH-8024 Zürich
BESTELLUNG:
Verleih und Verkauf auf Anfrage.