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  • CADA DIA HISTORIA / JEDER TAG GESCHICHTE

    Drehbuch & Regie:
    Gabrielle Baur, Kristina Konrad

    Kamera:
    Gabrielle Baur

    Ton:
    Kristina Konrad

    Schnitt:
    Gabrielle Baur, Kristina Konrad, Kurt Maeder

    Standfotos Olivia Heussler und Kurt Mäder for ONIX©

    KURZBESCHREIBUNG:

    Nicaraguas Revolution aus der Sicht von Frauen und Müttern. Doña Petrona aus dem Bauerndorf Regadio vertritt weiterhin mit irritierend glaubwürdiger Überzeugung traditionelle Vorstellungen über die Rolle der Frau. ihre Schwiegertochter sucht nach grösserer Freiheit und Selbstständigkeit und gerät in Konflikte. Doña Clementina aus der Kleinstadt Esteli unterstützt die Revolution im Bewusstsein, dass sie den Frauen neue Möglichkeiten eröffnet. Ihre Tochter strebt eine Berufslaufbahn an. Sie wird in der UdSSR studieren. Andere junge Frauen nehmen freiwillig an der militärischen Verteidigung teil und verstehen ihren Einsatz auch als Kampf für eine bessere gesellschaftliche Stellung der Frau. Behutsam vortastend nähert sich der Film den Frauen. Ihr Alltag auf dem Land, in der Kleinstadt und an der Front wird vertrauter, Widersprüchliches sichtbar, der Lebensrhythmus Nicaraguas empfindbar.

    NATIONALE UND INTERNATIONALE FESTIVALS / AUSWERTUNG:

    Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwochen (DDR 86)
    Solothurner Filmtage (CH 87)
    Feminale (D 87)
    Festival International du Film Documentaire Nyon (CH 87)
    Internationales Festival des Neuen Lateinamerikanischen Kinos, Havana (CUBA 87)
    Festival de Cine Iberoamericano, Huelva (E 88)
    Women in the Director’s Chair (USA 1989)
    Auswertung: Studienkinos (CH/D), Parallelverleih, Fernsehen

    KRITIKEN:

    “Dass Cada Dia Historia sich nicht nur auf die Darstellung der äusseren Bedrohung durch die USA und ihren verlängerten Arm, die Contra, beschränkt, sondern vor allem die inneren Vorgänge eines Gesinnungswandels, der längerfristig betrachtet für das Gelingen der Revolution bestimmt von grösster Bedeutung ist, aufzeigt, hebt den Film von den vielen oberflächlichen, ideologisch verbrämten Agitationsfilmen ab. In schlichten, ungekünstelten Bildern zeichnen Gabrielle Baur und Kristina Konrad ein vielschichtiges, differenziertes Bild dieses jungen, sozialistischen Landes (…)” Cyril Thurston, CINEMA

    “(…) Zu Beginn definieren sich die Autorinnen als Berufsfrauen ohne Kinder (jede erwachsene Nicaraguanerin hat üblicherweise Kinder), im sparsam eingesetzten Kommentar heisst es, “wir gleiten weg, kommen zurück”. Erst nach einem weiteren Jahr haben sie das Gefühl, in der fremden Kultur ein wenig angekommen zu sein. So ist ein Bericht entstanden, der weit entfernt ist vom üblichen Sensationsjournalismus über Nicaragua. Revolution, Machismo, Emanzipation sind grosse Worte, man erfährt ihre vielfache Spiegelung in den scheinbar belanglosen Beschäftigungen jedes gewöhnlichen Tages. Man erfährt ihr unabdingbares Ineinanderverwobensein. Die vordergründige Frage, “was hat sich für Frauen seit der Revolution verändert ?” wandelt sich im Laufe des Films zur viel schwierigeren Fragestellung, “welchen Platz wollen die Frauen in dieser Gesellschaft überhaupt einnehmen?” Hier setzt ein vitaler Dialog ein zwischen den Frauen der westlich – industrialisierten Welt und den Bäuerinnen von Regadio. Die Autorinnen müssen die Erfahrung machen (sie verheimlichen sie nicht), dass ihre Fragen zu kurz greifen, sie tasten sich aber immer wieder vor und schaffen damit den Austausch, der für hier und dort so wichtig ist. Zeitlich ist der Film eingebunden in die Monate, die ein Frauenbataillon in den Bergen an der Grenze zu Honduras verbringt. Zu Beginn der Aufbruch, am Ende die Heimkehr, dazwischen auch da Fragen und Antworten zur gewonnenen Erfahrung. Der Krieg, die Bedrohung ist immer gegenwärtig und lässt die Schwierigkeit eines Lebens ermessen, das immer auch ein Überlebenskampf ist. Die grösste Hoffnung richtet sich auf die neue Generation. Als Bild erscheint sie am Schluss in der Gestalt eines kleinen Mädchens, das noch etwas unbeholfen, aber freudig, bestimmt sein erstes Lied auf der Gitarre vorträgt.” Beatrice Leuthold, Tages-Anzeiger /Züritip 44, 1986

    “Above all, this film gives the women of Nicaragua a chance to speak for themselves. It raises a lot of questions without answering them, without judgement, leaving ample space for own thoughts and ideas. A successful attempt at presenting women as the protagonists of their own history.” Anne-Kathrin Link, TAZ / Germany

    “From Listening to Understanding: Wonderful, how with this film you get round to listening, suddenly a particular sentence is illuminated by what another woman has to say; wonderful, how you are led to understand by watching, by witnessing how women coming back from the mountains, still in fighting gear, hug their children and babies, crying with joy, happy. Wonderful, too, how with this documentary video you get a glimpse of the everyday life of people, realising how inadequate your imagination has been all the time, as everyday life is hardly ever or never spoken of.” RUNDSCHAU, 31.1.1987

    AUSZEICHNUNG:

    Studienprämie des Bundes

    KATALOGINFORMATION:

    Drehbuch & Regie:
    Gabrielle Baur, Kristina Konrad
    Kamera: Gabrielle Baur
    Ton: Kristina Konrad
    Montage:
    Gabrielle Baur, Kristina Konrad, Kurt Maeder
    Videoschnitt: Bruce Tovsky
    Originalversion: Spanisch, Farbe, 16mm (blow-up), 78 min.,
    Mit englischen Untertiteln.
    Fertigstellung: August 1987 (Video: Oktober 1986)
    Produktion und Weltrechte : ONIX, Postfach 751, Langstrasse 64, CH-8024 Zürich

    BESTELLUNG:

    Verleih und Verkauf von Video VHS, Originalsprache Spanisch, mit englischen Untertiteln,
    auf Anfrage.